Interview mit Holger Gottschling

Interview mit Holger Gottschling

Lieber Holger, stell dich doch gerne einmal kurz vor.

Ich arbeite seit über 25 Jahren an der Universitätsmedizin Göttingen. Zunächst war ich als Intensivfachpfleger tätig, später als Lehrkraft an der Bildungsakademie. Nach meinem Bachelorstudium wechselte ich in die Pflegedirektion und bin inzwischen seit vielen Jahren als Pflegedienstleiter und zeitweise als stellvertretender Pflegedirektor tätig. Dafür habe ich zusätzlich einen Masterabschluss erworben.
Mein Arbeitsalltag besteht überwiegend aus Personalmanagement (z. B. Personalentwicklung, -gespräche, -planung und Ausfallkompensationen), Projektarbeit (z. B. Neubauplanung) und weiteren vielfältigen Aufgaben. Besonders spannend ist es, aktiv zur Entwicklung der Klinik beizutragen und dabei eigene Gestaltungsräume zu nutzen.

Gab es Tätigkeiten oder Interessen, die durch Deine Zeit am OHG gefördert wurden?
Definitiv. Zwei Punkte möchte ich hervorheben:

  1. Mein naturwissenschaftliches Interesse wurde stark gefördert. Das umfangreiche Wissen aus dem Biologie-Leistungskurs, z. B. zur Nervenphysiologie, war während meiner pflegerischen Ausbildung von großem Vorteil. Auch die tollen Experimente in den Naturwissenschaften, die Physik-AG und die jährliche Chemieshow haben bleibenden Eindruck hinterlassen.
  2. Das eigenständige Arbeiten an Projekten. Ein Beispiel dafür ist die Physik-AG, in der wir vor 35 Jahren ein vollautomatisches Gewächshaus planten und bauten. Dieses selbstständige Planen und Umsetzen von Projekten ist heute ein zentraler Bestandteil meiner beruflichen Tätigkeit und war auch im Studium sehr hilfreich.

Welche besonders positiven Erinnerungen hast Du an Deine Zeit am OHG?
Das OHG bot schon damals ein breites Angebot für Schülerinnen und Schüler. Neben den bereits genannten naturwissenschaftlichen Aktivitäten erinnere ich mich gerne an das gute Sportangebot, z. B. die Volleyball-AG.
Besonders geschätzt habe ich das positive Miteinander – sowohl unter den Mitschülerinnen und -schülern als auch mit den Lehrkräften. Diese Atmosphäre erlebe ich übrigens auch heute noch bei Veranstaltungen wie Musicals oder Vorstellungsabenden für neue 5. Klassen.

Wie hast Du Dich gefühlt, wenn Du morgens das OHG betreten und nachmittags wieder verlassen hast?
Das Gefühl beim Betreten des OHG war grundsätzlich positiv – allerdings hing es davon ab, welche Fächer auf dem Stundenplan standen und was der Vertretungsplan verriet. 😊

Wo hast Du Dich am liebsten aufgehalten? Und an welche Personen erinnerst Du Dich besonders?
Ich mochte die obere Pausenhalle, den Südhof und die naturwissenschaftlichen Räume besonders. Bei Mannschaftssportarten denke ich auch gerne an die Godehardhalle, den Vorgänger der S-Arena.
Einige Lehrerinnen und Lehrer haben mich besonders geprägt: Frau Grieße, Herr Dr. Schulz, Frau Geese und das Ehepaar Möhle im Bereich der Naturwissenschaften, Mathematik und Sport. Mit Sprachen hatte ich es schwerer – das lag aber nicht an Lehrern wie Herrn Rosenthal, sondern am Fach selbst.
Auch Mitschülerinnen und -schüler, die mich teilweise seit der Grundschule begleiteten, oder neue Freundschaften, die ich am OHG geschlossen habe, bleiben mir in bester Erinnerung. Es wäre toll, einige von ihnen bei Alumnitreffen wiederzusehen!

Welche Frage würdest Du aktuell einem/r OHG-Schüler*in stellen?
Welche Angebote (Fächer, AGs usw.) gibt es heute für Schülerinnen und Schüler, und welche findest Du besonders interessant?
Ich würde gerne wissen, wie sich das OHG seit meiner Schulzeit entwickelt hat, da es schon damals eine Schule war, die über den Unterricht hinaus viel bot und in einigen Bereichen sehr fortschrittlich war.

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